(mdr sachsen-anhalt vom 13.05.2019)
Der Rodelsport im Harz hat eine Zukunft – mit einer neuen Rennrodelbahn am Barenberg in Schierke. Für die Finanzierung gab es nun grünes Licht. Die uralte und marode Vorgänger-Bahn aus den 70ern wird ersetzt. Das freut auch den fünfmaligen Rodelweltmeister Toni Eggert. Er will als erster die neue Bahn hinuntersausen. VorlesenBildrechte: imago/Gerhard König
Schierke im Landkreis Harz bekommt eine neue Rennrodelbahn. Der Vorsitzende des Kreissportbundes, Jörg Augustin, sagte am Montag beim 98. Brockenstammtisch, die Finanzierung sei geregelt. Sie war zuletzt mit über 680.000 Euro veranschlagt worden. Das Projekt hatte sich verzögert, da der örtliche Rodelclub erst den Eigenanteil von 68.000 Euro aufbringen musste. Die restlichen Gelder kommen unter anderem vom Land, aber auch die Städte Wernigerode, Ilsenburg und Blankenburg beteiligen sich.
Bahn wird neu gebaut und länger
Modell der neuen Rennrodelbahn für SchierkeBildrechte: MDR/Carsten Reuß
Die Modernisierung der Rodelbahn am Barenberg ist seit Ende der DDR geplant. Die jetzige 240 Meter lange Bahn stammt aus den 1970ern und besteht aus bröckelndem Beton. Die Kurven sind aus Holzbrettern gefertigt. Bisher musste sie im Winter von vielen Helfern von Hand mit Eis überzogen werden. Die neue Bahn soll komplett aus Beton-Fertigteilen bestehen und an derselben Stelle wie die alte verlaufen, erklärte Augustin MDR SACHSEN-ANHALT. Sie sei dann auch das ganze Jahr über nutzbar. Das Vereisen sei ebenfalls deutlich einfacher: „Es wird Sprühnebel über die Bahn gezogen, bis man etwa einen Zentimeter Eisdicke hat.“ Die neue Bahn wird knapp 300 Meter lang sein.
Wir kämpfen quasi seit der Wende um eine neue Bahn und sind froh, wenn wir das jetzt schaffen, weil wir so für die nächsten zig Jahre die Gewährleistung haben, dass wir unsere Sportart weiterentwickeln können.Jörg Augustin, Vorsitzender Kreissportbund Harz
Auch der fünfmalige Rodelweltmeister Toni Eggert begrüßte den Neubau der Bahn. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dies sei wichtig, um Nachwuchs zu generieren. „Denn ein Kind wird sich nicht überlegen einen Sport auszuüben, den es nicht ausprobieren kann und ohne eine Bahn ist das nicht machbar.“ Wenn man diese Sporttradition fortführen wolle, sei die neue Bahn entscheidend. Bisher mussten die Rodelsportler in Schierke zum Training meist 200 oder 300 Kilometer nach Oberhof oder Ilmenau fahren. Eggert versprach beim Brockenstammtisch zudem, zur Eröffnung als erster die neue Rennrodelbahn in Schierke abfahren zu wollen.